Vor nunmehr zehn Jahren, Mitte 1973, begannen im Zentralinstitut fur sozialwis- senschaftliche Forschung der Freien Universitat Berlin die Vorarbeiten fur eine um- fassende empirische Bestandsaufnahme des westdeutschen Parteiensystems. Was die Initiatoren dieses Forschungsvorhabens, Horst W. Schmollinger und den Heraus- geber, bewog, war das auch heute noch aktuelle Bedurfnis nach einer Gesamtdarstel- lung, die sowohl alle uber 100 Parteien als auch das Parteiensystem insgesamt in sei- Struktur und Dynamik behandelt. ner Dabei sollte an eine Tradition historisch-soziologischer Forschung angeknupft werden, wie sie in Band 6 der Schriftenreihe des Instituts (damals noch: Institut fur politische Wissenschaft) Niederschlag gefunden hatte: Parteien in der Bundesrepu- blik - Studien zur Entwicklung der deutschen Parteien bis zur Bundestagswahl 195 3, mit einer Einleitung von Sigmund Neumann, Stuttgart und Dusseldorf 1955. Freilich galt es in Anbetracht der neueren Forschungssituation, den historisch-so- ziologischen Zugang zum Parteiensystem als Gesamtzusammenhang von oekono- misch-sozialen, politisch-juristischen und ideologisch-kulturellen Wirkungsfaktoren fortzuentwickeln und das Parteiwesen mehr als bisher gesamtgesellschaftlich zu ver- orten.