In Peru, einem Land, das eine Vielzahl (indigener) Kulturen beheimatet, den Schulkindern unterschiedlichster sprachlicher und kultureller Herkunft jedoch nur ein einheitliches Schulsystem anbietet, kommt schulischer Sozialisation eine besondere Bedeutung zu. Anliegen dieser Studie ist die Analyse der Wirkung des peruanischen Schulsystems auf die ethnische Identitat der Schulkinder, insbesondere an Grundschulen in der Andenregion. Dazu erfolgt zunachst ein UEberblick uber die Bildungspolitik und die Besonderheiten der schulischen Bildung an den landlichen Grundschulen. Diese werden dann in ihrer Wirkung auf die ethnische Identitat der Schulkinder analysiert. Zwei ausgewahlte bildungspolitische Reformprogramme (bilinguale interkulturelle Erziehung und Umwelterziehung) erweisen sich als identitatsstabilisierende Alternativen zum bisherigen Schulsystem. Die Ergebnisse der Untersuchung einer Projektschule im Departamento Junin, die am Umweltprogramm teilgenommen hat, decken Schwierigkeiten und Erfolge des Programms auf.