1999 erhielt der Regierungsberater Walter Stolz vom niederländischen Außenministerium den Auftrag, die Entwicklungshilfe in den palästinensischen Gebieten zu evaluieren. Themen sind der effiziente Einsatz der finanziellen Mittel, der komplizierte Aufbau der palästinensischen Verwaltung, der jüdische Siedlungsbau im Westjordanland, die Blockade von Gaza sowie die heiklen Fragen nach der Einhaltung der Menschenrechte auf beiden Seiten.
Schnell merkt er, dass er als Deutscher mit christlicher Herkunft, jetzt verheiratet mit einer Holländerin mit jüdisch-liberalen Wurzeln, in einen Konflikt eingestiegen ist, der bis tief in die eigene Familie reicht. Die politischen Tabus sind oftmals die eigenen.
Inzwischen sind über zwanzig Jahre vergangen. Die politische Situation im Nahen Osten hat sich stark verändert - ohne sich gebessert zu haben. Selbstkritisch zeigt der Autor anhand des geringen politischen Erfolges seines eigenen Auftrags die bis heute verfahrene Situation. Die gegenseitigen Vorurteile sind nicht weniger geworden, im Gegenteil. Dennoch hält der Autor an seiner wohlbegründeten Schlussfolgerung fest. Nur ein intensiver Dialog der Menschen vor Ort kann zum Ende der Gewalttätigkeiten und zu einer gemeinsamen friedlichen Zukunft zwischen Israelis und Palästinensern führen.