Das Buch Roman Stögers ist das Ergebnis seiner politikwissenschaftlichen, philosophischen und wirtschaftswissenschaftlichen Studien an der Universität Innsbruck. Diese Kombination ist fiir Stögers Zugang zu Fragen der Politik, des Staates und der Demokratie wichtig. Denn Stöger befaßt sich mit einem zunächst so traditionell wirkenden Thema - mit Staatstheorie. Allerdings tut er das in einer eher unkonventionellen Weise. Und dies macht die Qualität des Buches aus. Die Methode, die Stöger bei diesem Buch - einer überarbeiteten Form seiner Dissertation - benützt, ist einerseits die systematische Aufarbeitung der bisher vorherrschenden Zugänge zur Staatstheorie. Andererseits konfrontiert er diese Zugänge mit einem bestimmten Vorverständnis, das eher von den Wirtschaftswissenschaften kommt. Und er verbindet die Konfrontation dieser unterschiedlichen Zugänge mit Fallstudien, die die politische Wirklichkeit in die Auseinandersetzung der Theorien hineinholt. Dabei hat Stöger ein Problem zu bewältigen, und er tut dies auch sehr erfolgreich: "Staat" ist eigentlich keine zentrale Kategorie der Politikwissenschaft, jedenfalls nicht in ihrer dominanten Richtung, die sehr stark von einem angloamerikanischen Hintergrund herkommt. "Staat" ist eher eine Kategorie der deutschen Philosophie und, in Grenzen, der klassischen Nationalökonomie. Aber gerade weil Stögers zentrale Kategorie in den verschiedenen Disziplinen, von denen er ausgeht, einen so unterschiedlichen Stellenwert hat, erhält das Buch eine bestimmte Dynamik. Stöger versteht es nicht nur, die verschiedenen Perspektiven des Staates miteinander zu verbinden. Er schreibt auch in einer Form, die die Lesbarkeit des Buches positiv beeinflußt.