Jedes Jahr werden weltweit über 60 Milliarden US-Dollar für Entwicklungshilfe aufgewendet. Doch über die Wirkungen der Zusammenarbeit ist bisher nur wenig bekannt. Zumeist werden Inputfaktoren als Leistungsnachweise ausgegeben: Der Umfang der bereitgestellten Finanzen, die Höhe der Spendenmittel, die Zahl der durchgeführten Projekte, der eingesetzten Experten oder der geförderten Länder.Immer mehr regt sich jedoch Protest gegen eine solche rein quantitative Inputbetrachtung, weil diese die Qualität der Resultate der Entwicklungszusammenarbeit und ihrer entwicklungspolitischen und gesellschaftlichen Folgen zu wenig beachtet. Bisher fehlte allerdings nicht nur das Interesse an fundierten Wirkungsanalysen, sondern es mangelte auch an empirisch anwendbaren Konzepten.Das Ziel dieses Buches ist es, einen Beitrag zum Abbau dieses Defizits zu leisten. Hierfür wurde ein komparativer Analysesatz entwickelt. Als theoretischer Bezugsrahmen dienen dabei die Konzepte der Lebensverlaufsforschung sowie der Organisations- und Diffusionsforschung. Das darauf aufbauende methodische Instrumentarium, dessen Kern ein differenziertes Analyseraster ist, wurde so konzipiert, daß es prinzipiell für die Evaluation von Entwicklungsprojekten und -programmen jeder Art anwendbar ist, die in Zusammenarbeit mit einheimischen Trägerorganisationen durchgeführt werden. Die empirische Anwendung der Analysekonzeption erfolgt in einem zentralen Feld der Entwicklungspolitik, der Berufsbildung. In diesem Förderbereich wird systematisch untersucht, wie erfolgreich die Entwicklungspolitik tatsächlich ist.