Felix Julian Stern befasst sich in dieser Arbeit mit der Charakterisierung von Stählen, die mittels pulverbettbasierter Laserfusion gefertigt wurden. Von besonderer Bedeutung sind für additiv gefertigte Werkstoffe prozessbedingte Defekte wie Poren und Anbindungsfehler, die insbesondere unter Ermüdungsbeanspruchung durch ihre Kerbwirkung zu einem vorzeitigen Versagen des Werkstoffs führen. Aus diesem Grund liegt der Fokus der Untersuchungen zu einem Teil auf einer systematischen Herangehensweise zur Charakterisierung des Defekteinflusses auf die Ermüdungseigenschaften, indem Defekte mit definierter Größe, Form und Lage in einen austenitischen Chrom-Nickel-Stahl erzeugt wurden. An diesen Proben erfolgten Ermüdungsversuche, deren Ergebnisse in Kombination mit den Informationen über den künstlich eingebrachten Defekt dazu verwendet werden, zwei bruchmechanische Modelle von Murakami sowie von Shiozawa zur Beschreibung des Ermüdungsverhaltens zu validieren. Im zweiten Teil werden diese Modelle dazu genutzt, den Einfluss des Legierungselements Stickstoff in einem weiteren austenitischen Chrom-Nickel-Stahl zu untersuchen, wobei sowohl das Ermüdungsverhalten an Luft als auch in korrosivem Medium erfolgreich beschrieben wird. Diese Arbeit bietet somit Ansätze zur systematischen Bewertung des Einflusses von Defekten auf additiv gefertigte Werkstoffe und zur Beschreibung des Ermüdungsverhaltens unter korrosiver Beanspruchung.