In welchem Sinn ist es nicht ein Gehirn, das denkt, wenn einer denkt? Warum denkt es nicht in mir, so wie es blitzt, wie Georg Christoph Lichtenberg in einem beruhmten Aphorismus sagt? Warum ist es nicht voellig absurd, wenn Martin Heidegger erklart, die Wissenschaft denke nicht? Wie verhalt sich das Denken zum Bewusstsein, zum Gedachtnis, zur Sprache, zum absichtlichen Handeln, zu Praxisformen und sozialen Normen? Wie entwickelt es sich und wie mussen wir es entwickeln? Wozu ruft uns Kant auf, wenn er uns zum Selbstdenken aufruft? Was Denken ist, ist am Ende die Grundfrage der Philosophie des Geistes und zugleich auch jeder philosophischen und differentiellen Anthropologie. Pirmin Stekeler-Weithofer zeigt, dass die ubliche philosophy of mind und das Theoretisieren in den empirisch gestutzten cognitive sciences nicht den menschlichen Geist modellieren, sondern bloss erst "biologische" oder besser "animalische" Verhaltensschemata erklaren.