Die Arbeit versucht einerseits einen Beitrag zur historischen Korruptionsforschung zu leisten, andererseits die Instrumentalisierung von Korruptionsvorwurfen in der Weimarer Republik sowie bei der -Machtubernahme- (und Machtsicherung) der Nationalsozialisten im Fruhjahr 1933 zu beleuchten. Letzteres geschieht u.a. exemplarisch an Hand der Falle SKLAREK (aktive Bestechung, Betrug), BEHALA (Vorwurf der aktiven Bestechung), des Oberburgermeisters Boss (Vorwurf der Vorteilsnahme) und der umstrittenen Grundstucksankaufen fur die Untergrundbahn (Diskussion um das Institut des -Schlichters-; ENGELHARDT-BRAUEREI). Alle aufgezeigten Falle ereigneten sich in der Reichshauptstadt Berlin: Hier war der Schauplatz der meisten wichtigen Korruptionsfalle der Weimarer Republik, die Stadt galt den Nationalsozialisten geradezu als ein Symbol der verhassten Republik und hier spielte sich nach dem Machtwechsel 1933 eine breitangelegte -Sauberungsaktion- ab, bei der auch Korruptionsbeschuldigungen erhoben wurden."