Obwohl die Handlungsdeflzite im Umweltschutz sowohl in der BevOlkerung als auch bei Politikem zunehmend erkannt werden, fallt es dem Wirtschaftswissenschaftler nach wie vor schwer, Okonomie und Okologie zu einer Einheit zu verbinden, um dar- aus zukunftweisende Ansatze fUr die Wirtschafts-und Untemehmenspolitik zu for- mulieren. Die Aufforderung zu bereichstibergreifendem, interdisziplinarem Denken gehOrt zwar zum rhetorischen Pflichtvokabular unserer Zeit, die Realisierung in For- schung und Lehre laBt aber immer noch auf sich warten. Wenn auch die "main-stream-economics" gegentiber der Umweltproblematik wich- tige theoretische Weichenstellungen unterlassen haben und ihnen insofem ein Versa- gen vorzuwerfen ist, ware es ungerecht, die zeitgenOssische Fachliteratur pauschal zu verurteilen. Mittlerweile sind auf dem Gebiet der NatinalOkonomie entscheidende 1 Vorarbeiten geleistet worden, und auch in die Betriebswirtschaftslehre [mdet okolo- 2 gisches Denken, wenngleich viel zaghafter, Eingang - Gerade die Betriebswirt- schaftslehre wird Sorge tragen mtissen, daB sie nicht in einer wenig rtihmlichen Art und Weise nachvollzieht, was weitblickende Untemehmer langst vorbereiten: namlich auf die gravierenden Anderungen der okologischen Rahmenbedingungen freiwillig 3 mit innovativen MaBnahmen zu reagieren - Oberftillig ist eine Neuorientierung der Allgemeinen sowie der Speziellen Betriebs- wirtschaftslehre mit ihren Funktionen Material-und Fertigungswirtschaft, Organisa- tion, Personalwirtschaft, Finanzierung, Rechnungswesen und Marketing, einbezogen in ein System der integrierten Datenverarbeitung. Oberall gilt es, aufgrund naturge- setzlicher Notwendigkeiten und sozialer Verpflichtung einzelwirtschaftliche "Ratio- nalitats-Kalktile" mit tiberbetrieblichen und globalen okologischen Grenzen neu abzustimmen, selbst wenn staatliche Ordnungs-und Ablaufpolitik untatig bleiben.