"Gewalt" gilt als dysfunktional. Sie wird als Form abweichenden Verhaltens, sozialmoralischer Deprivation oder der Anomie verhandelt und erscheint vor dem Hintergrund harmonischer Gesellschaftsbilder als Bedrohung. Solche Sichtweisen führen allerdings zu einer normativ motivierten Abblendung der Funktionen von Gewalt und zu einem Verstehensdefizit.
Neuere Entwicklungen in der Soziologie zielen darauf, dieses Defizit aufzuheben. Die Absicht des Bandes ist es, allgemeinverständlich in die Fragestellungen der neueren "Soziologie der Gewalt" einzuführen und die Vielschichtigkeit des Problems aufzuzeigen.