Seit H.-J. Kraus in seinem Psalmenkommentar die Zionlieder als eigene Formgruppe klassifiziert hat, ist es in der exegetischen Literatur um diese Lieder stiller geworden. Einerseits haben sich die aufgestellten Gattungskriterien als nicht ausreichend erwiesen. Andererseits scheint die gattungskritische Arbeit an den Psalmen uberhaupt an eine Grenze geraten zu sein. Die vorliegende Arbeit geht bewusst von dem strengen Programm, das H. Gunkel der Gattungsforschung zugrundegelegt hat, aus und stellt geordnet dar, was die betreffenden Psalmen hinsichtlich ihrer Form, ihres Inhalts und ihres -Sitzes im Leben- erkennen lassen. Dabei finden die Forschungsbeitrage unseres Jahrhunderts breite Berucksichtigung. Die aus dieser Darstellung gewonnenen Hinweise ermoglichen eine gattungskritische Einordnung der untersuchten Psalmen, die strengen Anforderungen genugt. Daruber hinaus erlauben sie, die Gattung in ihren Grundzugen zu beschreiben und ihr einen sachgemassen Namen zu geben."