Wahrend der Zusammenhang von sozialer und gesundheitlicher Ungleichheit - zwischen gut belegt ist, sind Interventionsstudien mit dem Schwerpunkt Verr- gerung gesundheitlicher Ungleichheit in der Bundesrepublik vergleichsweise s- ten. Erst in jungerer Zeit wird zunehmend die Notwendigkeit herausgestellt, Massnahmen zum Abbau gesundheitlicher Ungleichheit zu ergreifen. Die bis- rigen Interventionsansatze sind fast ausschliesslich im Bereich der Gesundhei- foerderung und Pravention angesiedelt. Diese Massnahmen haben haufig nur P- jektcharakter und werden nach einer Anschubfinanzierung nicht weiter gefoerdert. Die Moeglichkeiten des Gesundheitssystems im Bereich der Akutversorgung, der Rehabilitation und der Pflege waren bislang kaum Gegenstand der Diskussion. Damit herrscht noch weitgehende Unkenntnis daruber, welche Potenziale im Rahmen des Leistungskataloges der gesetzlichen Kranken-, Pflege- und Unfa- versicherung bestehen, gesundheitliche Ungleichheit zu reduzieren. Mit dem Begriff Empowerment wird seit der Ottawa Charta (WHO 1986) ein zentrales Interventionsziel fur die Verringerung gesundheitlicher Ungleichheit formuliert. Empowerment-Gedanken, wie die Foerderung salutogener Lebe- strukturen und die Optimierung personaler Kompetenzen pragen bereits seit l- gem Konzeption und Praxis der Gesundheitsfoerderung. Haufig werden jedoch die dem Konzept des Empowerments zugrunde liegenden Dimensionen nicht - plizit benannt. Empowerment wird damit, ahnlich wie der Begriff der Saluto- nese, bislang vorwiegend zur allgemeinen Charakterisierung eines ressourceno- entierten theoretischen Bezugsrahmens fur Interventionsansatze herangezogen.