In den beiden Semestern im Sommer 1996 und im Winter 1996/97 veranstaltete das John-Rittmeister-Institut rur Psychoanalyse, Psychotherapie und Psychosomatik Schleswig-Ho1stein e. V. in Zusammenarbeit mit der Klinik rur Psychotherapie und Psychosomatik im Auditorium maximum der Christian-A1brechts-Universität zu Kiel eine Ringvorlesung über Psychoanalyse, der wir den Namen ,,Aus der Werk statt der Psychoanalytiker" gaben. Wir wollten damit einer breiteren akademischen Öffentlichkeit einen Einblick in verschiedene Aspekte psychoanalytischen Denkens und psychoanalytischer Wirkungsfelder vermitteln, wie sie sich heutzutage darstel len. Damit verfolgten wir verschiedene Zwecke: wir wollten das Institut, eines der jüngsten in Deutschland und das einzige in Schleswig-Holstein am Orte seines Wir kens bekannt machen, und wir wollten den Interessierten die Möglichkeit geben, sich ein realistisches Bild von der Psychoanalyse zu machen, was in den Institutio nen der Universität, deren Aufgabe die Kenntnisnahme dieser wichtigen anthropolo gischen und psychotherapeutischen Richtung sein sollte, leider nicht ausreichend geschieht. Die Mitglieder des John-Rittmeister-Institutes waren selbstbewußt genug zu glauben, daß sie eine solche Aufgabe selber leisten könnten. Lediglich fiir die Berei che Literaturwissenschaft, Biographik und Pädagogik, die in der Psychoanalyse traditionell eine bedeutsame Rolle spielen, wurden Ausnahmen gemacht. Hierfiir konnten wir mit Peter Dettmering und Volker Kraft zwei ausgewiesene Experten gewinnen. Es wurde von vornherein darauf verzichtet, eine vollständige Darstellung der Psychoanalyse anzustreben. Eine solche Unternehmung erschien und erscheint an gesichts der Fülle an Gebieten, Gesichtspunkten und Inhalten aussichtslos, undtat sächlich ist seit langem schon keine umfassende Darstellung der Psychoanalyse mehr entstanden.