Während die Hauptwerke des Aufklärungstheologen Johann Joachim Spalding zu ihrer Zeit breit rezipiert wurden und heute wieder zunehmend Beachtung erfahren, blieben dessen kleinere Schriften vergleichsweise unbekannt. Deren erstmalige, vollständige Neuedition schließt daher eine empfindliche Lücke der theologie-, philosophie- und literaturhistorischen Aufklärungsforschung: Über eine Zeitspanne von 60 Jahren - von der theologischen Disputation "De calumnia Juliani Apostatae" (1735) bis zu dem späten Essay "Von dem Wesentlichen der Religion" (1794) - geben sie zu erkennen, wie kontinuierlich und organisch sich das Denken Spaldings, dieses Patriarchen der Neologie und theologischen Bahnbrechers der Moderne, entfaltet hat. Insofern stellt der Band eine für das kirchen- und kulturgeschichtliche Verständnis der deutschen Aufklärung unverzichtbare Textwelt bereit. Eingehende Erläuterungen sowie ausführliche Namen-, Bibelstellen- und Sachregister erleichtern den sachdienlichen Gebrauch des Bandes. Mit ihm ist die Abteilung "Schriften" der Kritischen Spalding-Ausgabe innerhalb von sechs Jahren zu erfolgreichem Abschluß gelangt.