Spezifische Formen des privaten und oeffentlichen Gedenkens analysieren die acht Beitrage des Bandes. Eine Gedachtniskultur, die ihren Ort als Friedhof oder als Mahnmal findet, inszeniert Unsterblichkeit: der Tod ist seiner Toedlichkeit beraubt (Wossidlo). Individuelles und kollektives Gedachtnis von naturlichem und gewaltsamem Tod werden an Berliner Friedhoefen, an Ahnenbefragung und am Holocaust analysiert. Eine uberraschende Kontinuitat des Kollektivsubjekts "Frauen und Mutter" zeigt sich in Manifestationen christlicher Heilserwartung, in antifaschistischer Denkmalskunst der DDR und in der "Nationalen Mahn- und Gedenkstatte" Ravensbruck (Eschebach). Zur Mahnmal-Diskussion in Berlin hebt Kirchberg hervor, dass abstrakte Symbolik eine private Erfahrung nicht bewirken oder ersetzen kann. Dazu bedarf es eines authentischen Ortes (Endlich). Das Denkmal im oeffentlichen Raum zeigt ein Spannungsverhaltnis zwischen politischem Symbol und Kunstwerk auf (Siggelkow).