Diese Arbeit wurde ausgezeichnet mit dem "Munchner Hochschulpreis 2003".
Ein Preusse in Munchen - Bismarck, verehrt als Reichsgrunder, verachtet als Zerstoerer bayerischer Eigenstandigkeit und Katholikenschreck - von diesem spannungsreichen Verhaltnis des Munchner Stadtburgertums zur nationalen Kultfigur wird hier erzahlt. Dabei werden Formen, Bedeutung und Entwicklung der Bismarckwahrnehmung untersucht: zum einen am Beispiel der grossen Bismarckfeiern anlasslich der Geburtstage 1885 und 1895, des Bismarck-Besuches in Munchen 1892, der Totenfeier von 1898 und der Gedachtnisfeiern bis 1934, zum anderen anhand der wechselvollen und so unterschiedlichen Entstehungs- und Wirkungsgeschichte der beiden Munchner Bismarckdenkmaler. Der Wandel des Bismarckgedenkens spiegelt gesellschaftliche Veranderungen wider, gibt Auskunft uber politische Kultur, nationales Selbstverstandnis und burgerliches Geschichtsbewusstsein in Munchen vom Kaiserreich bis in die Anfange des Nationalsozialismus.