Man ist sich heute einig: Die Musen sind weibliche griechische Gottheiten, die mit der Kunst und der Inspiration verbunden sind. Ihre Bedeutung in der archaischen Dichtung ist anerkannte Tatsache. Man ist jedoch hilflos, wenn es darum geht, sie präziser zu fassen und ihr Wirken verständlich zu machen. Als göttliche Personifizierungen der mysteriösen Kunst-Mächte lassen sie sich nur schwer in die Begriffe und Kategorien unseres modernen Verstandes umsetzen. Durch die konsequente Berücksichtigung des Kontextes, Autor für Autor, der vielfältigen Epitheta, der Besonderheiten und spezifischen Handlungen der Musen in epischen und lyrischen Versen des archaischen Griechenlands versucht das Buch, welches die erste vollständige Monographie über die Kunstgöttinnen darstellt, Licht in das Dunkel zu bringen. Die Analyse der 295 'musischen' Stellen eröffnet nicht nur eine ganze Reihe neuer Einzeleinsichten, sondern bietet zugleich einen umfassenden Überblick über das reichhaltige und erstaunlich kohärente Phänomen der musischen Inspiration am Anfang unserer Kultur.