Das Auftauchen (von Teilen) anderer Texte in einem neuen Text kann grosse Sprengkraft auf die Einheit des neuen Textes haben und die bunte Widerspruchlichkeit der Welt in ihn hineintragen. Es kann ihn aber auch mit anderen Texten in einem groesseren Zusammenhang vereinen. Wann und warum welches der Fall ist, versucht dieses Buch zu erklaren und beschreibbar zu machen - exemplarisch an funf Texten von Ulrich Plenzdorf vorgefuhrt. Die intertextuellen Fliehkrafte in einem Text wie kein runter kein fern werden dabei ebenso deutlich wie das intertextuelle Potenzial, eine grosse kulturelle Tradition und Textfamilie heraufzubeschwoeren, in Plenzdorfs fruhem Film Karla wie in seinem beruhmten Werk Die neuen Leiden des jungen W. In der Perspektivierung zentrifugaler und integrativer Intertextualitat entfalten auch fast vergessene Stucke wie Plenzdorfs Aitmatow-Adaptationen oder der Publikumserfolg Die Legende von Paul und Paula neue Dimensionen.