Franz Innerhofer (1944-2002) gehoert zu den bedeutendsten oesterreichischen Autoren der 1970er Jahre. Mit seinem Debutroman "Schoene Tage" sicherte er sich einen festen Platz in der deutschsprachigen Literaturgeschichte als Elendsrealist, sowie - gemeinsam mit Handke, Bernhard, Jelinek und Jonke - als Hauptvertreter der Anti-Heimatliteratur und der Neuen Subjektivitat. Die Studie wurdigt erstmals differenziert Innerhofer als Erzahler: Im Anschluss an die bisher vernachlassigte Rekonstruktion seiner expliziten Poetik bilden drei systematische Einzelanalysen der Romane Schoene Tage (1974), Schattseite ( 1975) und Die grossen Woerter ( 1977) den Hauptteil der Arbeit. Sie offenbaren eine zunehmend radikalere Modernitat im Einsatz erzahlerischer Mittel, die Innerhofer sogar in die Nahe der Postmoderne ruckt und die sein Werk jenseits einer Stigmatisierung als Dokumentarliteratur auch als Teil der bedeutenden oesterreichischen Tradition avancierten und avantgardistischen Schreibens erkennbar macht. Ein erstmals vorgelegter Forschungsbericht sowie eine Werkbibliographie runden die Studie ab.