Synoptisch betrachtet zeichnet sich die gegenwartige Situation im Ge- sundheitswesen einerseits durch eine Kostenexplosion, andererseits durch anspruchsvollere Ziele der Gesundheitsversorgung (patient care) aus, wie etwa Verbesserung in bezug auf - Wirtschaftlichkeit, - Qualitat, - VerfUgbarkeit und - Gleichwertigkeit. Es ist zu belegen, daB die Kosten der Gesundheitsversorgung einen star- keren Anstiegsgradienten aufweisen als das nationale Bruttosozialpro- dukt der Industrielander /99/. Beispielsweise haben sich die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung im Zeitraum von 1960 bis 1980 ver- neunfacht. Selbst wenn man Krankengeld und Unfallrente von den Gesund- heitskosten abzieht, mUssen in der Bundesrepublik Deutschland mittler- weile rund 10 % des Bruttosozialprodukts fUr die Finanzierung des Ge- sundheitswesens aufgewandt werden /106/. Diese Kostensteigerungen be- ruhen auf vielfaltigen Ursachen /84/, unter anderem in der - allgemeinen Preis- und Gehaltsentwicklung, - steigenden Zahl differenzierter und kostenaufwendiger Diagnose- und Therapieverfahren sowie in der - zunebmenden Inanspruchnahme von Einrichtungen arztlicher Versorgung und Gesundbeitsleistungen durch die Bevolkerung, die noch durch das breite Angebot prophylaktischer Verfahren neben den kurativen MaMnah- men gesteigert wird. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn vor diesem Hintergrund zuneh- mend betriebsokonomische Aspekte, d. h. Fragen der medizinischen Effek- tivitat und okonomischen Effizienz von Gesundheitssystemen in den Blick- punkt der offentlichen Diskussion gerUckt sind /111/. Von besonderer struktureller Bedeutung sind dabei Phanomene und Auswirkungen des Pano- ramawandels der Krankheiten /95, 106, 129, 132/.