Wahrend Bauwerke, Skulpturen und Gemalde seit Beginn der Fruhen Neuzeit als Kunstwerke wahrgenommen wurden, blieb der kunstlerische Status von Garten lange Zeit ungeklart. In der Gartenkunsthistoriographie herrscht die Auffassung, dass sich die Anerkennung von Gartenkunst als Kunstgattung der Zasur des Landschaftsgartens in der zweiten Halfte des 18. Jahrhundert verdanke. Die Studie belegt, dass die Etablierung von Gartenkunst als Gattung der Bildenden Kunste nach einem Jahrzehnte wahrenden Diskurs bereits kurz nach 1700 abgeschlossen war. Diese Entwicklung schliesst die Anerkennung des Kunstwerkcharakters von Garten ebenso ein wie die theoretische Begrundung eines Professionsprofils von Gartenkunstlern. Untersuchungsgegenstand bilden theoretische Diskurse des 16. bis 18. Jahrhunderts zur Gartenkunst vornehmlich in Frankreich und Deutschland. Die Analyse des von Bruchen und Kontinuitaten begleiteten Prozesses verhandelt modellhaft die kunsthistoriographische Zustandigkeit fur Gartenkunst.