Der Mangel an Forschungsbeitragen uber die Glas- und Tastenharmonika steht im Widerspruch zur Bedeutung dieser Musikinstrumente im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts, die sich alleine schon am Umfang des Repertoires und an der als eigentliche Harmonika-Euphorie zu bezeichnenden Erscheinung jener Zeit erkennen lasst. Benjamin Franklin hat mit der Glasharmonika ein Instrument entwickelt, das als technische Hoechstleistung des ausgehenden 18. Jahrhunderts zu wurdigen ist. Komponisten wie Mozart und Beethoven waren vom Klang der Glaser fasziniert und der Magnetiseur F.A. Mesmer setzte das Instrument bei seinen umstrittenen Therapien ein. Der Glasharmonika wurde aber auch eine gesundheitsschadigende, mitunter gar toedlich endende Wirkung nachgesagt. Das vorliegende Buch versteh t sich nicht nur als Beitrag zur Erweiterung des Wissensstandes uber Friktionsinstrumente mit axial rotierenden Glasern, sondern vor allem auch als Auseinandersetzung mit einer Zeit des musikasthetischen Wandels.