"Have you already heard the bad news"? war am Morgen des 21. August 1968 die Frage, mit der der Leiter der englischsprachigen Gruppe des Sommersemi- nars im Studien-und Forschungszentrum an der Haager Akademie fur Voelker- recht, Professor Dr. Ignaz Seidl-Hohenveldern, die Seminarteilnehmer, unter ihnen den Verfasser, begrusste., Die boese Nachricht" - das war die Interven- tion von funf Warschauer-Pakt-Staaten in die Tschechoslowakei. Den jungen Seminaristen, die sich zwischen der ersten und zweiten Phase der Wiener Vertragsrechtskonferenz mit dem Recht der internationalen Vertrage befassten, konnte an diesem und den folgenden Tagen kein drastischeres Anschauungs- material geliefert werden fur den Abgrund, der in Extremfallen zwischen voelkerrechtlichen Normen und staatlichem Verhalten klafft. Die "tschecho- slowakischen Ereignisse" gaben in jenen Tagen den Anstoss zu dem Plan, sich mit der Theorie und Praxis des "sozialistischen Voelkerrechts" wissenschaftlich auseinanderzusetzen; die hier vorgelegte Studie ist das Ergebnis. Dass sie erst ein Jahrzehnt spater erscheint, liegt sowohl an andersartiger beruflicher Tatig- keit des Verfassers in der Zwischenzeit wie an der zeitraubenden Forschungs- arbeit, die fur ihre Niederschrift Voraussetzung war. Dass sie uberhaupt nieder- geschrieben werden konnte, verdanke ich den Herren Direktoren des Max- Planck-Instituts fur auslandisches oeffentliches Recht und Voelkerrecht, Herrn Professor Dr. Rudolf Bernhardt und Herrn Professor Dr. Hermann Mosler, jetzt Richter am Internationalen Gerichtshof, die mir im Institut hinreichend zeitlichen und unbegrenzt wissenschaftlichen Freiraum zur Verfligung gestellt haben. Ich danke Herrn Professor Dr. Ignaz Seidl-Hohenveldern und Herrn Profes- sor Dr.