Auch heute - im Zeitalter vielfaltig garantierter Informationsfreiheit - ist der Rundfunkteilnehmer nach wie vor nicht in der Lage, jederzeit und uberall solche Programmangebote wahrzunehmen, die seinem personlichen Interesse entsprechen. Zwar sind mittlerweile (gerade auch infolge des Einsatzes moderner Kabel- und Satellitentechnologie) die technischen Voraussetzungen fur eine zunehmende Autonomie bei der Mediennutzung langst gegeben; in der Praxis scheitert eine Individualisierung des Informationszugriffs im Rundfunk jedoch haufig an kunstlichen Begrenzungen der Kommunikations- und Empfangstechnik. -Aktive Programmauswahl- wird dabei vor allem behindert durch ein Labyrinth von Regularien, das direkte oder indirekte Restriktionen hinsichtlich der technischen Erreichbarkeit/Wahrnehmbarkeit von Horfunk- und Fernsehsignalen enthalt. Technische Rezipientenfreiheit d.h. die Garantie eines ungehinderten Betriebs der notwendigen Apparatur, muss deshalb als essentieller Bestandteil der Informationsfreiheit im Rundfunk angesehen werden. Die Forderung nach unbegrenzten Auswahl- und Gestaltungsmoglichkeiten bzgl. der Empfangstechnik betrifft insofern eine Grundvoraussetzung individueller Rezipientensouveranitat."