"Berlin ist ein bunter Abenteuerspielplatz für den vorurteilsfreien Kosmopoliten Tom Ritter. Ruppig, hart, ein wenig asozial, aber auch cool und szenig. Wie in fast allen Metropolen auf der Welt ist nicht alles fertig gestellt. Doch das Perfekte hier ist eben die komplette Abwesenheit von Perfektion. Nur folgerichtig, dass Berlin und Toms Leben diese Einheit nachvollzogen haben.
Tom Ritter ist 33 und ein Szenegänger vor dem Herrn. Mit seiner Clique, in der Dandy Adrian den Ton angibt, geht es Nacht für Nacht durch die Clubs, in die jeder will: 90 Grad, das Weekend, die PanAmLounge, das Dante - und am Tag auf den Kiez: die CastingAllee (auch Kastanienallee genannt), das Sonnenstudio Ecke Anklamer Straße, Civan in den Heckmann Höfen, eben die Laufstege für die großen Egos.
Für Tom hat diese Welt der Clubs, der Ziel- und Zügellosigkeit bereits Sprünge, als unsere Geschichte beginnt, und das nicht nur wegen seines öden Werbejobs und des chronischen Geldmangels. So wird er durch Kontakte mit seinen Wohnungsnachbarn, dem Ehepaar Paul und Mara und ihren zwei Kindern, zum Grenzgänger. Anfangs gelingt ihm das Pendeln zwischen den zwei Welten noch ganz gut. Wilde Nächte folgen auf nachmittägliche Kinderbetreuung, E.T. A. Hoffmann bestimmt das Leben in gleichem Maße wie Pulp Fiction. Morgens wird geangelt, abends gekokst. Sex ohne Sinn steht gleichwertig neben zurückhaltender Zärtlichkeit.
Tom stößt im Internet auf ein Forum, in dem sich die Berliner YuppieSzene selbst feiert, und beginnt unter einem Pseudonym, virtuell die Szene anzugreifen. Dabei erforscht er die Grenzen der eigenen Identität und ist nach kurzer Zeit mitten in einem Versteck- und Verwirrspiel, bei dem er seine vermeintlichen Freunde im Internet gegeneinander ausspielt.
Als Tom sich dann noch die großen Gefühle für seine verheiratete Nachbarin Mara eingestehen muss, werden plötzlich beide Welten für ihn unerreichbar ..."