Dieser Band behandelt das individuelle Wechselverhältnis von Erwerbsarbeit und freiwilligem Engagement. Ausgehend von der Debatte um die Zukunft der Arbeit wird der Frage nachgegangen, wie die Menschen bezahlte und unbezahlte Tätigkeiten in ihrer Lebensführung miteinander vereinbaren. Am Beispiel von Umweltschützer/-innen in unterschiedlichen Erwerbsphasen nimmt die Untersuchung die besondere Schnittstelle zwischen Erwerbsarbeit und Engagement in den Blick und arbeitet typische Verbindungsmuster heraus. Ob verstärkend, ergänzend, überbrückend, ausgleichend oder alternativ: Im Zusammenspiel von jeweiliger Lebenssituation, den Interessen und Ressourcen entstehen vielfältige Arrangements, in denen das Engagement - zumindest zum gegebenen Zeitpunkt - einen sinnvollen Weg der Mitwirkung darstellt. Lernprozesse, Kompetenzentwicklung und berufliche Orientierung finden zunehmend auch außerhalb traditioneller Beschäftigungsformen im Rahmen des Engagements statt, wodurch Bildungs- und Arbeitspolitik vor neue Herausforderungen gestellt sind. Die Teilnahme von Menschen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Sphären - und damit ihre Kombination von Tätigkeiten - zu ermöglichen, ist darüber hinaus eine ressortübergreifende Aufgabe für die Bürgerschaft, die kulturelle und institutionelle Neuerungen mit einbezieht.