UEber Geschmack lasst sich nicht streiten - uber Erinnerung schon, dies gilt in besonderem Masse fur die Erinnerung an die belastete NS-Vergangenheit. Diese Studie beschreibt am Beispiel der Auseinandersetzung uber die beiden so genannten Wehrmachtsausstellungen kommunikative Prozesse und sprachliche Strukturen von Vergangenheitsdebatten im oeffentlichen Raum. Ausgehend von Maurice Halbwachs' Theorie des kollektiven Gedachtnisses werden anhand von Leserbriefen kontextspezifische Metaphern, Schlagwoerter und argumentative Stereotypen sowie flankierende kommunikationsstrategische Handlungsmuster als Bestandteile einer Grammatik oeffentlicher Erinnerungskommunikation analysiert. Eingeleitet wird die Untersuchung mit einem Abriss uber die Geschichte oeffentlicher Debatten zur NS-Thematik seit 1945.