Die Einführung kooperativ-föderalistischer Strukturen kann als eine der weitreichendsten
Systemänderungen nach dem Ende der Apartheid in Südafrika
verstanden werden. Vor dem Hintergrund der Erfahrungen des deutschen
Föderalismus und trotz anfänglichen Widerstands aus den Reihen des ANC
wurde mit dem NCOP eine Zweite Kammer zur Repräsentation der Provinzinteressen
auf der Ebene des Nationalstaats geschaffen, die allerdings
vielfältige Funktionsdefizite aufweist. Parallel dazu überformt die Struktur des
zentralstaatlich organiserten ANC die föderalistischen Funktionslogiken.
Die vorliegende Publikation beschreibt die historische Entwicklung, die
Strukturen und die gegenwärtige Funktionsweise des föderalistischen
Systems in der Republik Südafrika, ohne deren Kenntnis eine Beurteilung
aktueller politischer Entwicklungen im Lande nicht adäquat möglich ist. Der
Band richtet sich an Lehrer, Studenten, Journalisten sowie die interessierte
Öffentlichkeit.