Diese Forschungsarbeit beschreibt die Alltagskommunikation zwischen Flugsicherung und Luftfahrzeugbesatzungen. Um einen UEberblick uber die Abweichungen von den von der ICAO vorgeschriebenen Phraseologien zu gewinnen, wurden insgesamt sieben Stunden Sprechfunkverkehr von zwei internationalen Flughafen (New York JFK und Amsterdam Schiphol) aufgezeichnet und transkribiert. Anschliessend wurden die Transkripte hinsichtlich der Abweichungsarten und deren Haufung analysiert. Auf der Basis soziolinguistischer Theorien erfolgte eine Thesenerstellung hinsichtlich deren Ursache. Die Auswertung der Daten deutet daraufhin, dass Lotsen wie Piloten gewohnheitsmassig von den vorgeschriebenen Phraseologien abweichen. Obwohl Hoeflichkeitsfloskeln von der ICAO abgelehnt werden, sind Grusse trotzdem in jedem Sprecherwechsel zu verzeichnen. Diese stoeren jedoch den Ablauf der Interaktion nicht, sie erleichtern im Gegenteil die interkulturelle Kommunikation. Andere Abweichungen jedoch, wie beispielsweise das Weglassen von Masseinheiten, koennen dagegen zu schwerwiegenden Missverstandnissen fuhren. Es scheint ausserdem so zu sein, dass die Sprechweise des einen Kommunikationspartners die des anderen massgeblich beeinflusst. In der Arbeit wurden die Ursachen fur die identifizierten Abweichungen herausgearbeitet, und es wurde der Frage nachgegangen, auf welche Weise das Risiko, welches damit zusammenhangt, zukunftig vermindert werden kann.