Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs war der Gefreite Hitler in einer verzweifelten Lage, da ihn bei seiner Entlassung aus der Armee der Ruckfall in die alte soziale Misere eines familien-, heimat- und talentlosen Malers erwartete, der in Mannerheimen nachtigte oder in schabigen moeblierten Zimmern hauste. Als im Jahre 1919 die Reichswehr Propagandisten zur politischen Aufklarung der zu entlassenden Soldaten im Sinne der neuen Republik und zur Immunisierung gegen den Bolschewismus suchte, nutzte der redegewandte Hitler diese Chance. Er sog das ihm in Lehrgangen der Reichswehr vermittelte Wissen wie ein Schwamm auf und reproduzierte es, zunachst vor Kameraden, dann auch auf Versammlungen der Deutschen Arbeiter-Partei (spater NSDAP), in der er sich als Redner bald unentbehrlich machte. Sozusagen als beruflicher Spatstarter nutzte er die Aufstiegsmoeglichkeiten und verschmolz autosuggestiv mit seiner Rolle als angeblicher Retter des Vaterlandes. Unverhoffte Erfolge liessen die Ruhmgier grenzenlos werden, doch die Charaktermaske eines bedeutenden Staatsmannes zerbrach schliesslich und zum Vorschein kam, was immer dahinter war: hemmungslose Geltungssucht, gepaart mit einem amoralischen, destruktiven Nihilismus.