Die operative Knochenbruchbehandlung hat in den letzten Jahren eine starke Zunahme ihrer Indikationen erfahren. Unter Zuhilfenahme metallischer Fremdkoerper lasst sich zumeist eine sog. ubungsstabile Osteosynthese erreichen. Trotzdem hat die Knochentransplantation bei diesen Verfahren und anderen Anwendungsgebieten ihre Berechtigung. Defekte und Inkongruenzen bei Trummerbruchen oder Falschgelenken werden mit Knochentransplantaten aufgefullt. Ebenso werden Knochen- hoehlen nach Entfernung gutartiger Tumoren in gleicher Weise behandelt. Neben dieser Eigenschaft als Fullsubstanz ist vor allem aber die osteo- genetische Potenz des Pflanzlings von grosser Bedeutung fur die Heilung der Knochenwunde. Allo-, homo- und heterologe Spongiosa- und Corticalisspane stehen zur Verfugung. In der vorliegenden Schrift hat mein fruherer Mit- arbeiter, Herr Schramm, die ausgezeichneten Eigenschaften des auto- logen Spongiosaspanes im Tierexperiment mit neuen Methoden der Auf- arbeitung bewiesen. Das weitverzweigte Maschenwerk dieses Gewebes gewinnt in einem gut durchbluteten Lager schnellen und guten Anschluss an das Wirtsgewebe. Bei der durch die Osteosynthese gewahrleisteten Stabilitat ist keine Schienung mit dem "Knochenprugel" Lexers aus Corticalis mehr erforderlich. Der ungestoerte Ein- und Umbau der Spongiosa ist durch die absolute Ruhigstellung gesichert. Die klinischen Anwendungsbereiche und die operative Methodik, wie sie am "Berg- mannsheil" Bochum gehandhabt werden, kommen zur Darstellung. Die experimentell gesicherten Ergebnisse erganzen in vorzuglicher Weise die in der Praxis erarbeiteten klinischen Erfahrungen. Die Monographie sollte die gute operative Methode einem weiten Kreis von Kollegen erschliessen. Herr Professor Dr. Dr. med. h. c. Heinz Burkle de la Camp vollendet am 3. 6. 1970 sein 75. Lebensjahr.