Die russische Dorfprosa gehört zu den bedeutendsten Erscheinungen der
Sowjetliteratur, da sie sich nicht an die Vorgaben des sozialistischen Realismus
hielt. Ihre Stärke bestand in der Rückbesinnung auf alte traditionelle
Werte auf dem russischen Dorf. Einer der wichtigsten Vertreter dieser Literaturrichtung
ist Valentin G. Rasputin, dessen Werke in die Weltliteratur eingegangen
sind. Der Autor Andreas Scholz untersucht in der vorliegenden Arbeit
die beiden Erzählungen von Rasputin im Hinblick auf die schon seit langem
existierende Vermutung, dass es sich dabei um Folgetexte handelt. Nach einer
kurzen Einführung in die Thematik geht der Autor der Frage nach der
Entstehung der Dorfprosa als Folge der Tauwetterperiode nach. Anschließend
stellt er Rasputin als Vertreter der Dorfprosa vor. Darauf aufbauend folgt die
Untersuchung der beiden Erzählungen als Folgetexte auf den verschiedenen
Textebenen. Dabei fasst er nicht nur umfassend die existierende Sekundärliteratur
zusammen, sondern erweitert diese durch viele eigene innovative
Erkenntnisse. Das Buch richtet sich an Literaturwissenschaftler, Slawisten,
Studenten und alle, die sich näher mit russischer Literatur beschäftigen.