Patchworkfamilien in der Spätantike thematisiert das Phänomen der Wiederverheiratung nach Scheidung oder Verwitwung in Gesellschaft, Recht und Mentalität der jÃ"dischen, heidnischen und römisch-christlichen Antike. Postuliert wird eine Kohärenz zwischen einem im Wandel befindlichen jÃ"dischen Eherecht im ersten nachchristlichen Jahrhundert und der beginnenden Ausbildung einer neuartig christlichen Sicht auf das Gebilde Familie. Der im jÃ"dischen Recht schwindende Rechtsschutz fÃ"r ersteheliche Kinder in Patchworkfamilien gehörte zum konkreten Erfahrungshorizont der ersten Christen und kann mit verantwortlich zeichnen fÃ"r die reaktionäre Herausbildung einer konservativ-christlichen Scheidungsmoral.