Von Der Freizeitplanung Zur Kulturpolitik - Eine Bilanzierung Von Gewinnen Und Verlusten
Alle Parteien versprachen in den 1960er Jahren grosszugige Programme zur Freizeitplanung. Die Freizeitpadagogik wollte die Menschen vorbereiten auf die Freizeitgesellschaft, in der die Arbeit beilaufig erledigt wird und freie Zeit dominiert. Dann aber zehren Krisen, Konsumwettbewerb, Globalisierung und Arbeitslosigkeit die Produktivitatsgewinne auf. Freizeitpolitik verschwindet, die fur alle nutzbare Infrastruktur fur Freizeit und Erholung wird zugunsten einer Kulturpolitik fur die alten und neuen Bildungsschichten vernachlassigt. Verloren sind die demokratischen Dimensionen der Freizeitpolitik. Der allzu kontur- und inhaltlose Freizeitbegriff kann nicht wieder belebt werden. Interessanter ist daher die Beschaftigung mit einer neuen sozialkulturellen Strukturpolitik, bei der die Kulturpolitik sich als Teil einer demokratischen Gesellschaftspolitik neu erfindet.