Das Zisterzienserkloster Zwettl in Niederösterreich verwahrt im Archiv eine Reihe von Urbaren und Grundbüchern, darunter das Urbar 1457, das mit mehr als 2200 Eintragungen in etwa 200 Orten den Besitzstand des Klosters dokumentiert und neben Besitzgröße und Grunddienst erstmals die Namen der Besitzer nennt. Eine umfassende Auswertung gestattet die Quantifizierung und Berechnung der jährlichen Einnahmen aus dem Grundbesitz, wobei die im Urbar festgehaltenen Dienste der etwa 1800 bäuerlichen Untertanen allein allerdings nicht ausgereicht hätten, in den schwierigen Zeiten des 15. Jahrhunderts (Krieg, Inflation) den Weiterbestand des Klosters zu sichern und am Beginn der Neuzeit den materiellen Aufschwung zu einer florierenden Grundherrschaft zu ermöglichen. Mit der vorliegenden Arbeit wurde erstmals untersucht, wie lang die im Urbar genannten Orte im Besitz des Klosters waren. Die Abgabe der Grundbücher und Akten nach dem Ende der Grundherrschaft an die neuen Gerichte, die Erfassung der Amtsbezirke, die Behandlung der Münzen und Maße dieser Zeit sind weitere Themen des Bandes.