Das alteste Zwickauer Stadtbuch 1375 bis 1481 enthalt wichtige Einblicke in das letzte Viertel des 14. und Dreiviertel des 15. Jahrhunderts, als die Stadt zu den bedeutendsten Stadten des Kurfurstentums Sachsen gehoerte. Ihre Entwicklung steht im Zusammenhang mit der Erregung des Bergbaus auf dem Schneeberg. Schon seit 1475 entfaltet sich die Tuchmacherei. Ihr Export fuhrt bis Krakau, Posen, Danzig, Regensburg, Linz, Wien; hinzu kommen die drei Leipziger Markte. Die Bevoelkerungszunahme zwischen 1462 und 1492 ist gross. 1532 hat Zwickau 7677 Einwohner. Das wirtschaftlich gestarkte Burgertum trat selbstbewusst gegen den Adel auf. Der Humanismus wirkte befreiend und foerderte das Schulwesen. Im Stadtbuch finden sich viele kulturhistorisch wichtige Belege uber Testamente, Urfehde, Ablass, Hussiteneinfalle, Schulgesetze um 1400. Der vollstandige Text wird mitgeteilt. Die Sprache ist mitteldeutsch mit ostfrankischen Einflussen. Die Beigabe aller Personennamen verdeutlicht die Entstehungszeit unserer Familiennamen.