Funf Jahre nach der deutschen Vereinigung brechen in der ostdeutschen CDU Konflikte auf, die zeigen, dass der Wandel von der Blockpartei zur Volkspartei westdeutschen Zuschnitts noch keineswegs abgeschlossen ist. Die Arbeit von Ute Schmidt liefert eine anschauliche und quellenfundierte Analyse des Umbruchs und der Strukturierungsprozesse in der ostdeutschen CDU. Ausgangspunkt ist die Frage, wie aus der heterogenen Gemengelage politischer Krafte eine politikfahige Partei - und damit auch ein Veranderungspotential fur die West-CDU - entstehen kann. Gefragt wird zugleich danach, wie in Ostdeutschland "Volksparteien" ohne den Unterbau gewachsener Milieus und Interessengruppen entstehen konnen. Die vergleichende Analyse der Transformationsprozesse - sowohl auf der zentralen Entscheidungsebene als auch in drei gut begrundeten Fallstudien - ergibt ein Spektrum sehr unterschiedlicher Bedingungen, Konstellationen und Handlungsstrategien der Akteure. Ein abschliessendes Kapitel untersucht die Entstehung neuer Elitenkonfigurationen und das Politikverstandnis der neuen Eliten.