Im Rahmen der europaischen Integration hat die Wettbewerbsordnung immer eine bedeutende Rolle gespielt. Ausufernde industriepolitische Bestrebungen und Forderprogramme drohen jedoch die Wettbewerbsordnung der Gemeinschaft auszuhohlen und fuhren zu einer weitreichenden Politisierung der Entscheidungsprozesse, wodurch die wettbewerblichen Elemente mehr und mehr zuruckgedrangt werden. Das Spannungsverhaltnis zwischen Wettbewerbs- und Industriepolitik ist dabei Ausdruck fur den ordnungspolitischen Konflikt, zwischen der Integration durch einen Wettbewerb der Systeme und der Integration durch Harmonisierung. Wahrend die Wettbewerbspolitik die dezentrale Integration betont, steht die Industriepolitik fur die zentralisierte und damit weitgehend institutionelle Integration. In einer detaillierten Analyse werden sowohl die okonomischen als auch rechtlichen Aspekte der Wettbewerbs- und Industriepolitik dargestellt und ihre Auswirkungen auf den Integrationsprozess untersucht. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse werden dann Bausteine fur eine Wettbewerbsordnung des Systemwettbewerbs als ordnungspolitische Perspektive der europaischen Integration abgeleitet."