Der Band widmet sich erfahrenen und imaginierten, kollektiven und individuellen Identitaten und Identitatskonzepten der politischen und gesellschaftlichen Umbruchszeit um 1800. Diese strukturellen Phanomene und ihre Veranderungen werden hier aus der Perspektive unterschiedlicher Facher von der Mitte des 18. bis ins 19. Jahrhundert verfolgt. Im Mittelpunkt der in die Themenbereiche Nation, Kultur, Geschlecht und Institutionen gegliederten Aufsatze stehen das Alte Reich und die deutsche Literatur. Da die franzoesischen Verhaltnisse die Vorstellungs- und Erfahrungswelten der Deutschen zu dieser Zeit pragten, werden allerdings auch sie haufig thematisiert. Die Studien zeigen, dass der politische und gesellschaftliche Wandel nicht nur zu Krisenerfahrungen fuhrte, sondern auch neue, bislang kaum denkbare Identitatspragungen ermoeglichte. Fiktionen und Erfahrungen begleiten diesen Prozess, indem sie einander bedingten oder auch widersprechend aufeinander einwirkten.