Spiegelung, Vervielfachung, Aufloesung sind wiederkehrende Themen im kunstlerischen Werk Anna Achmatovas. Steht am Anfang noch die Konstruktion eines neuen Subjekts im Vordergrund, die Schaffung eines eigenen Kreationsmythos, wird dieser Subjektoptimismus schon bald von der Furcht des Selbstverlusts in eigenen und fremden Zuschreibungen abgeloest. Dagegen setzt Achmatova am Ende ihres kunstlerischen Schaffens ein sprachmagisches Konzept ein. Es erklart die Autorin trotz allem zur Herrin uber die Zeichen und damit uber ihre eigenen textuellen Reprasentationen. An ausgewahlten Werken folgt die Studie den "textuellen Subjektsymptomen" und zeigt die subjektkonstituierenden Verfahren sowie ihre metapoetische Reflexion auf. Dafur werden hier zum ersten Mal im Rahmen einer Monographie neben den Gedichten auch Achmatovas Prosa und ihr spates Drama untersucht. Die Studie rekonstruiert nicht nur den Mythos Achmatova, sie liefert auch ein umfassendes Gesamtbild von Achmatovas Poetik.