Obwohl die Fantastik (in ihrer umfassenden Definition) immer schon ein Teil unserer Kultur und in ihrer inhärenten Transgressivität ideal für die Verhandlung kultureller, politischer, sozialer und physischer Grenzen geeignet war, besteht bis heute nur eine zögerliche wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem von den Fachdisziplinen an den Rand gedrängten Bereich der Populärkultur. Dank des Booms der Fantastik, der in Form von Fantasy, Horror und Science Fiction seit den 1990er Jahren für ein immenses mediales Aufsehen sorgt, besteht von Seiten der Forschung aber seit neuestem ein stetig wachsendes Interesse an diesem populärkulturellen Thema.
Der vorliegende Band greift dieses Interesse auf und führt aktuelle Arbeiten zur Fantastik aus unterschiedlichen Fachdisziplinen (Literatur-, Medien-, Sozial- und Religionswissenschaften) zusammen, um so vorhandene Forschungsrichtungen, wie etwa zur Liminalität, oder bestehenden Debatten, wie im Bereich der Genretheorie, innerhalb der Fantastikforschung aufzuzeigen und eine für die Zukunft notwendige Bestandsaufnahme des jungen Fachbereichs zu leisten, von der aus wichtige Erkenntnisse über die gesellschaftliche Bedeutung der Fantastik möglich sind.