Bonaventura gehört nicht nur zu den großen Mystikern des Mittelalters, deren Spiritualität gerade in allerneuester Zeit wieder entdeckt wird, sondern auch zu den größten Lehrern der Kirchengeschichte. Die Glaubens- und Christuserfahrung des hl. Franz von Assisi, dessen siebter Nachfolger als Ordensoberer Bonaventura 1257 wird, inspiriert sein theologisches und geistliches Schaffen. 1273 wird er zum Kardinalbischof von Albano ernannt, und ist als solcher maßgeblich an der Vorbereitung des Konzils von Lyon beteiligt. 200 Jahre später wird der Mann aus Umbrien heiliggesprochen und 1588 zum Kirchenlehrer erhoben. Der Leser begegnet in Leben und Werk Bonaventuras einer einzigartigen Verbindung von Frömmigkeit und klarem theologischem Denken.Marianne Schlosser, geboren 1960 in Donauwörth, promovierte nach ihrem Studium an der Universität München mit einer vielbeachteten Arbeit über die Gotteserfahrung in der Theologie Bonaventuras. Die habilitierte Dogmatikerin ist Privatdozentin am Grabmann-Institut der Universität München. Ihr besonderes Interesse gilt der Erschließung der Theologie und Spiritualität des Mittelalters für heute. Mehrere Werke Bonaventuras wurden von ihr ins Deutsche übersetzt.