Im Jahre 1848 bemühte sich Preußen unter dem Oberbefehl von Prinz Adalbert um den Aufbau einer eigenen Flotte. Der Plan eines preußischen Nordseehafens kam der oldenburgischen Staatsregierung aufgrund der angestrebten Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse im nördlichen Teil des Großherzogtums sehr entgegen. Mit dem Abschluß des "Jade-Vertrages" am 20. Juli 1853 zwischen dem Königreich Preußen und dem Großherzogtum Oldenburg wurde die Abtretung von 313 ha oldenburgischen Gebietes zur Errichtung eines Marinestützpunktes vereinbart. Der Kaufpreis betrug nach damaliger Währung 500.000 Taler. 1869 weihte König Wilhelm I. von Preußen den Hafen ein und gab der entstehenden Stadt seiner Namen. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges lebte die Stadt nur von der Marine. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges suchten die Verantwortlichen für Wilhelmshaven eine neue Leitfunktion, die die Jadestadt künftig eigenständig und losgelöst von einseitigen, militärischen Überlegungen entwickeln sollte. Wilhelmshaven ist heute mit seinen ca. 94.500 Einwohnern der größte Marinestandort Deutschlands, der einzige deutsche Tiefwasserhafen und das wirtschaftliche und kulturelle Oberzentrum der Nordwest-Region. Die Zukunftsperspektiven liegen im Hafen- und Wirtschaftsbereich, im Bestand des Marinestandortes, in der Entwicklung fortschrittlicher Energietechnologien sowie in der Weiterentwicklung als Kultur-, Freizeit- und Urlaubszentrum. Seit einigen Jahren entwickelt sich Wilhelmshaven zu einem der bedeutendsten Standorte für meerestechnikorientierte und meereswirtschaftliche Aktivitäten in Deutschland.