Die seelsorgerische Tätigkeit deutscher Pfarrer in den litauischen Gemeinden Ostpreußens ist Ausgangspunkt für eine Vielzahl von sprachwissenschaftlichen Werken zum Litauischen gewesen. Erwachsen aus den praktischen Erfordernissen der sprachlichen Kommunikation mit der einheimischen litauischen Bevölkerung stellen die erhalten gebliebenen Grammatiken und Wörterbücher heute eine wichtige Quelle für die sprachwissenschaftliche Forschung dar.
Das Hallesche deutsch-litauische Wörterbuch von 1728 ist ein wesentlicher Repräsentant der preußisch-litauischen Lexikographie. Anders als die bereits in Litauen erschienenen Faksimile-Ausgaben anderer handschriftlicher deutsch-litauischer Wörterbücher des 17. Jahrhunderts versucht die textkritische Edition der Halleschen Handschrift durch Einbeziehung von Daten aus der Parallelüberlieferung und den anderen Quellen Entwicklungslinien der preußisch-litauischen Lexikographie sichtbar zu machen.