"Emotions, as we shall see, together with their associated b- ily themes, have their own secret history within sociology - self. As with so much other sociological inquiry, the work, - plicitly or explicitly, is 'already there'; it just needs re-reading 1 in a new more emotionally informed, corporeal light. " (Simon J. Williams) In den letzten Dekaden lasst sich ein verstarktes Interesse an Emotionen in wissenschaftlichen Kontexten, aber auch der alltaglichen Lebenswelt feststellen. Verschiedene Wissenschaf- disziplinen schenken den Emotionen derzeit erhoehte Aufmerksamkeit. Die Palette reicht von 2 der Neurobiologie, der Philosophie, der Geschichtswissenschaft bis hin zur Anthropologie. Auch im ausserwissenschaftlichen Bereich lassen sich zahlreiche Indizien fur ein erhoehtes 3 Interesse an den Emotionen des Menschen ?nden. Es existiert eine Fulle an entsprechender Ratgeberliteratur: Man denke etwa an das von Daniel Goleman seit Mitte der 1990er-Jahre 4 verbreitete Konzept und Trainingsprogramm der 'Emotionalen Intelligenz' oder das seit Kurzem (2006) erscheinende deutschsprachige Magazin unter dem Titel 'Emotion', das die Palette der popularwissenschaftlich orientierten psychologischen Magazine um ein explizit auf die Frage "Warum wir fuhlen, wie wir fuhlen" ausgerichtetes Journal erganzt und damit 5 auf das offenbar gestiegene Bedurfnis nach Informationen zu dieser Thematik reagiert. In der Werbung wurde stets versucht, die Gefuhle potentieller Publikumsschichten anzusp- chen. Seit Ende der 1990er-Jahre spiegelt sich dies bereits in der Bezeichnung der Produkte 1 Williams, Emotion and Social Theory, S. 3. 2 Hier sei nur auf einige neuere Werke unterschiedlicher disziplinarer Herkunft hingewiesen: Vgl.