Friedrich Schleiermachers Verständnis des Menschlichen verbindet eine Vielzahl von Aspekten. Sie betreffen sowohl die sozialen Bedingungen des Lebens etwa durch Politik und Ökonomie als auch die individuellen Ausprägungen von Charakter und Herz, von Geschmack und Stilempfinden. Zwischen allem walten Wechselbezüge.
Die Beiträge dieses Bandes, die die Vorträge des 6. Kongresses der Internationalen Schleiermacher-Gesellschaft aus dem Jahr 2015 dokumentieren, erkunden insbesondere die subjektiven Dimensionen des individuellen Lebens. Hierfür steht in symbolischer Prägnanz der Begriff der Seele. Er markiert die Innenseite in der Dynamik von Darstellung und kommunikativem Austausch, die für die Entwicklung je eigener Prägungen unerlässlich ist. Im Fokus der Beiträge steht das breite Spektrum von Selbstverhältnissen in sozialen Prozessen, die für die Sphären Bildung und Erziehung, Frömmigkeit und Kirche sowie Literatur und Ästhetik im interdisziplinären Austausch erschlossen und aufeinander bezogen werden.