Die Studie beschaftigt sich mit der Frage, welche Gestalt Auswanderungen aus Westeuropa seit den 1960er Jahren annehmen. Anhand von qualitativen Interviews wird ein Modell individueller Handlungsorientierungen entwickelt, das dazu beitragen soll, dieses bislang in der Migrationsforschung vernachlassigte Thema zu bearbeiten. Dabei zeigt sich, dass die zur Diskussion stehenden Handlungsorientierungen vor dem theoretischen Hintergrund der Entwicklung einer Zweiten Moderne verstandlich werden. Migration stellt sich somit in der Perspektive der Einzelnen als eine moegliche Option dar, um den eigenen Lebensverlauf entsprechend der zur Verfugung stehenden Ressourcen zu gestalten. Daraus resultieren Migrationsverlaufe, die von den untersuchten Personen am Beginn der Wanderung nicht als solche geplant waren und die in ihrer spateren Ausformung oftmals transnationale Handlungsorientierungen mit einschliessen.