Was bedeutet es, wenn MitarbeiterInnen in Organisationen, die TeilnehmerInnen an Fortbildungen oder die Mitglieder von Arbeitsteams in paradoxer Weise aufgefordert werden, sich selbst zu steuern? Steuern alle oder keiner? Mussen alle gleich sein oder sind Unterschiede zulassig? Das Thema der Selbststeuerung in sozialen Systemen wird in diesem Buch von zwei Seiten her beleuchtet, namlich in Auseinandersetzung mit dem systemtheoretischen Konzept der Selbststeuerung und der angewandten Gruppendynamik, in der die Gruppe als reflexives und selbststeuerndes Sozialsystem eingesetzt wird. Die Beitrage dieses Bandes gehen folgenden Fragen nach: Wie passen systemische Theorie und gruppendynamische Praxis zusammen? Wo gibt es Widerspruche? Wie kann man Selbststeuerung als Individuum, Gruppe oder Organisation lernen? Gemeinsamer Bezugspunkt der Beitrage ist das Verstehen und die Begleitung von Veranderungsprozessen von einzelnen Menschen und sozialen Systemen mit gruppendynamischen Interventionen und Methoden.
Daruber hinaus werden die Auswirkungen des Konzepts der Selbststeuerung auf die Rolle der Trainer- und BeraterInnen beschrieben und Umsetzungsbeispiele aus der Erwachsenenbildung, der Ausbildung von Fuhrungskraften und der Organisationsberatung dargestellt.