Zahlungsbilanzkrisen Bei Begrenzter Devisenmarkteffizienz - Ein Kapitalmarkttheoretischer Ansatz
Die Arbeit untersucht, unter welchen Umstanden das von makrooekonomischen Fundamentalvariablen losgeloeste und damit scheinbar irrationale Imitationsverhalten von Devisenmarktteilnehmern zu Zahlungsbilanzkrisen fuhren kann. In einem eigens entworfenen stochastischen Modell des Beharrungs- und Imitationsverhaltens der Devisenmarktteilnehmer wird der letztgenannte Fall durch die je nach Parameterkonstellation unterschiedlichen komplexen Modelldynamiken begunstigt. So kann z.B. bei bimodalen stationaren Loesungen des Interaktionsmodells ein hohes Imitationsverhalten marktstabilisierend wirken. Gerade das Imitationsverhalten wird aber in vielen theoretischen Modellen als Ausgangspunkt von Krisen herangezogen und gilt auch im empirischen Einzelfall als Ausloeser (z.B. beim Herding von Fondsmanagern in der Asienkrise) oder als Transformator (z.B. in der Russlandkrise) von Krisen.