Sarah Schädler befasst sich mit dem Reichsjustizministerium unter der Leitung von Reichsjustizminister Dr. Otto Georg Thierack in der Schlussphase des Nationalsozialismus.Ihren Fokus richtet sie auf die nationalsozialistische Justizreform, die noch in den letzten Kriegsjahren zum Teil umgesetzt wurde. Hierzu wertet die Autorin zahlreiches, im Wesentlichen bisher ungedrucktes Quellenmaterial aus. Dabei wird ersichtlich, dass die nationalsozialistische Führung eine völlige Neudefinition ihrer Aufgaben anstrebte.Neben den personellen Veränderungen im Reichsjustizministerium widmet sich die Autorin auch den größeren Gesetzesprojekten unter Thierack, insbesondere dem Entwurf des Gemeinschaftsfremdengesetzes. Dieser verdeutlicht das nationalsozialistische Ordnungssystem und ist zugleich ein wichtiger Beleg für den Konkurrenzkampf zwischen politischer Polizei und Justiz.Das Buch wurde mit dem Werner Pünder-Preis ausgezeichnet.